Landesnarrentag pausiert in Zeiten von Corona
Die 39. Auflage des närrischen Großevents, als offizielle Auftaktveranstaltung, war für Anfang Januar 2021 in Lustenau terminisiert. Anlassgegeben ist eine Durchführung in der bekannten Form leider nicht möglich.
Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Denn der der Landesnarrentag markiert für den Verband Vorarlberger Fasnatzünfte und –Gilden (VVF) einen großen Höhepunkt zum offiziellen Auftakt in die Saison, zumal dieser das kameradschaftliche Treffen der im VVF integrierten Organisationen darstellt. Derzeit gehören der landesweiten Interessensvertretung über 150 Vereine und Gruppierungen an. Bereits zwei Mal (2013 und 2016) fungierten die Rhin-Zigünar Luschnou als Ausrichter der Großveranstaltung, die jährlich tausende Aktive und Besucher ganztägig auf den Plan ruft. Am Sonntag, den 10. Januar 2021 wäre nun die 39. Auflage des närrischen Spektakels erneut in Lustenau auf dem Programm gestanden. Ohnehin schon ambitioniert, zumal die Vorbereitungszeit rund ein Jahr in Anspruch nimmt.
Schutz- und Hygienebestimmungen
Aus zeitökonomischer Sicht mussten die Verantwortlichen nun zum Ende der Haupturlaubszeit eine Entscheidung treffen. „Mit den zusätzlichen Schutz- und Hygienebestimmungen und der unsicheren Entwicklung müssen wir als Ausrichter von einer Durchführung absehen“, bringt Klaus Spiegel seitens des Rhin-Zigünar-Präsidiums auf den Punkt. Auch die Landesorganisation verweist nach der Sitzung des engsten Stabs vom 31. August auf eine Situation, die es in der 40-jährigen Verbandsgeschichte so nicht gegeben hat.
Landesnarrentag abgesagt
„Beim Narrentag gibt es facettenreiche Veranstaltungsphasen in geschlossenen Räumen und großvolumige Darbietungen im Rahmen der Straßenfasnat. Beides in Einklang mit den gegebenen Covid-19-Normierungen zu bringen ist derzeit leider nicht möglich“, konstatiert VVF-Präsident Michel Stocklasa. Dies bedingt nun auch seitens des Landesverbandes die Absage zum Narrentag 2021 in der bis dato bekannten Form. „Bei diesem Großevent mit einer enormen Personenfrequenz von Jung bis Alt gilt die Fairness und die Verhältnismäßigkeit, gerade während der Pandemie, gegenüber allen Beteiligten“, so Stocklasa.
Kleinstrukturierte Formate
Der Verband Vorarlberger Fasnatzünfte und –Gilden (VVF) weist aber darauf hin, dass damit die kommende Fasnat nicht obligatorisch abgesagt ist. Denn hier handelt es sich um ein Schwellenfest zur Fastenzeit, das mit unterschiedlichsten Bräuchen im Jahreskreis gefeiert wird. Die Tendenz zeigt aktuell, dass die „Volksfasnat“ in der bekannten Form wohl nicht möglich sein wird. Somit geht es um kleinstrukturierte Formate als Alternative, zumal die Narretei in Vorarlberg einen hohen Stellenwert einnimmt und bis dato generationsübergreifend im ganzen Land zelebriert wurde.
Närrische Akzente
Die Formierung von närrischen Akzenten bedingt allerdings auch die konkrete Abwägung der gegebenen Situation (Infektionszahlen, örtliche Gegebenheiten, Auflagen und geltende Schutzmaßnahmen, organisatorische, personelle und finanzielle Erfordernisse). Gewiss für die freiwillig Engagierten ein ambitioniertes Unterfangen, zumal derzeit eine haltbare Prognose für die närrische Hochphase
im Januar und Februar 2021, nicht möglich ist. Letztendlich geht es wie bisher um die „Sorgfaltspflicht“ und in Zeiten von Corona um weit mehr Auflagen, samt Bewertung der möglichen Risiken, im bürgerschaftlichen Engagement. Letztendlich betrifft „Corona“ weiterhin alle Lebensbereiche und ist somit bis dato stetiger Begleiter.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei den Rhin-Zigünar-Luschnou für das Ansinnen, den Landesnarrentag als geschätzten Brauch in der Vorarlberger Narretei, wieder in die größte Marktgemeinde Österreichs zu holen! Merci, für das bis dato verbundene Engagement!
Euer VVF-Team